Das bin ich

2016 auf Island

Herbert bedeutet "Strahlender Krieger". Na ja. Der strahlende Krieger befindet sich mittlerweile in seinem 70. Lebensjahr, ist immer noch 1,90 m lang/groß, residiert in Berlin und reist nun schon ein halbes Leben lang vorzugsweise mit einer der besten Erfindungen der Menschheit: dem Drahtesel.

Meine erste "große" Radtour führte mich 1988 hinter dem damals noch existenten "Eisernen Vorhang" von Berlin nach Istanbul, und weiter nach Kurdistan.

Mit dieser Tour schlug mein Stunde als Radreisebuchautor. "Mit dem Fahrrad in die Türkei" hieß das Debut, und es gab noch Verlage, die so etwas professionell lektorierten und sogar einen Vorschuss zahlten.

Weniger flott von der Hand ging mir später die Arbeit fürs "Europa-Bikebuch". Das sollte ein Buch von Radlern für Radler werden. Und das dauerte Jahre. Denn Mitte der 1990er Jahre waren Internet und Digitalisierung noch nicht im Alltag angekommen. Wir schickten uns weiterhin dicke Umschläge mit Skripten und Einschreiben mit kostbaren Dias. Die Texte waren meist noch in die Schreibmaschine gehackt und ich übertrug sie dann mit zwei Fingern in den PC. Bücher, Magazine, Landkarten, Prospekte, Zeitungsausschnitte, Manuskripte, Fotoabzüge und Korrespondenzen stapelten sich rund um meinen Schreibtisch. Alles brauchte Zeit. Allein schon die Postwege...

Aber es war auch schön: Denn die Leute ließen sich viel leichter begeistern, überhaupt als Co-Autoren mitzumachen. WEIL es eben nur diese analoge Möglichkeit gab, etwas zu publizieren.

Das Opus erschien dann erstmals 1997 mit dem Titel "Das Europa Bikebuch". Mit jeder Auflage wurde es etwas umfangreicher und mittlerweile ist "Europa per Rad" bei der 7. Auflage angelangt.



Ich und meine Reiseräder

Okay, das hier ist nun definitiv kein Reiserad.

 

Ansonsten bin ich aber nicht übermäßig anspruchsvoll, was das rollende Material betrifft. Es muss einen gewissen Mittelklasse-Standard haben, aber State of the art muss es nicht sein. Meine Räder sind bis zu 20 Jahre alt, und ich habe immer noch Spaß mit ihnen. Sogar mein erstes "echtes" Reiserad von 1986 - ein für damalige Zeiten schweineteures Randonneur Extra von Koga Miyata - lächelt mir noch zu. Allerdings sind seine Cantilever-Bremsen, 18 nichtindexierte Gänge mit an den Lenkerschaft gelegten Rahmenschaltern, Biopace-Kettenblätter, die Alugepäckträger und der Rennlenker mit Moosgummis mittlerweile doch schon etwas antiquiert. Dennoch ein schönes Rad.

 

Was mich bei Reiserädern nervt, sind Geräusche, unschöne Geräusche. Wenn es irgendwo am Rad knackst, klickst oder knarzt, und ich nicht weiß wieso und woher, das nervt und ist weit weg von meinem Ideal: Vom Fahrrad nur die Reifen rollen zu hören, dazu vielleicht noch ein leichtes Knirschen vom Kies, aber sonst gar nichts, jedenfalls keine häßlichen Geräusche.

 

Zu denen gehört nun mal leider auch der verdammte Gegenwind. Es gibt Orte, da ist es fast egal, in welche Richtung man fährt, immer  prasselt der Gegenwind in den Ohren, bremst den Vorwärtsdrang und mürbt ohne Ende. Einen Flow beim Radeln GEGEN den Wind, den hat, glaube ich, noch keiner erlebt.

 

Ende GeländeR (2004)
Ende GeländeR (2004)

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