Zypern Revisited - Neue Möglichkeiten

Vor 18 Jahren war ich zuletzt mit dem Fahrrad auf Zypern. Es war an der Zeit, mal wieder auf Europas östlichem Außenposten vorbeizuschauen. Seitdem hatte sich einiges verändert. In erster Linie: Die Grenze zwischen "türkischem" Nordzypern und "griechischem" Südzypern ist durchlässig geworden. Was hatte ich mich 2000 geärgert, dass alle Straßen zwischen Süden und Norden Sackgassen waren. Das ist nun anders. Abgesehen von Nikosia kann man die sog. Green Line an mindestens vier weiteren Checkpoints passieren.

 

Wie bei Grenzen so üblich gibt es auch hier getrennte Kontrollpunkte der "Griechen" und der "Türken". Da die Green Line keine scharfe Linie sondern eine bis zu 7 km breite Pufferzone unter UN-Hoheit ist, sind diese Kontrollpunkte auch entsprechend weit voneinander entfernt. Dazwischen fährt man quasi durch Niemandsland.

Papier bekommt man an den Checkpoints nicht mehr in die Hand gedrückt. Man muss nur noch den Ausweis vorzeigen, der wird gescannt, und weiter geht die Reise. Die Checkpoints sind zugleich auch Zollgrenzen. Radtouristen werden aber nicht behelligt. Was noch wichtig ist: Man soll mit dem selben Dokument wieder ausreisen, mit dem man eingereist ist, kann also nicht beliebig zwischen Ausweis und Pass wechseln.

 

Von den vier Checkpoints außerhalb von Nikosia ist der bei Kato Pyrgos für eine Zypern-Rundtour der Bedeutendste. Die Küstenstraße E704 von Polis über Kato Pyrgos nach Girne ist östlich von Pachyammos wenig befahren und landschaftlich wunderschön. Die Umfahrung der türkischen Enklave bei Erenköy bedingt allerdings eine kleine Bergetappe. Auf türkischer Seite ist die Küstenstraße bis Girne dann wieder deutlich mehr befahren.

 

Generell sind die Autofahrer in beiden Landesteilen zwar schnell unterwegs und überholen Radfahrer auch schon mal knapp, mit der Brechstange wird allerdings nicht gefahren. Achtung Linksverkehr!

Sogar mit Radstreifen: Die E704 östlich von Polis.
Sogar mit Radstreifen: Die E704 östlich von Polis.